Alfatradiol ist ein hormonelles Medikament gegen erblich bedingten Haarausfall (androgenetischen), dass äusserlich auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Der Wirkstoff ist eine Abwandlung (“Stereoisomer”) des weiblichen Sexualhormons 17 beta-Estradiol (anderswo auch geschrieben “17β-Östradiol”). Die Lösung, die auf den Kopf aufgetragen wird, kann durch den hohen Alkoholgehalt kurzfristig ein Brennen auf der Kopfhaut verursachen.
Die Wirkung von Alfatradiol wird dadurch ermöglicht, dass das weibliche Sexualhormon Östradiol in die Haut eindringen kann. Es kann dann mit der Anwendung ein Östrogenmangel in der Kopfhaut ausgeglichen werden. Ausserdem werden männliche Geschlechtshormone blockiert (5-α-Reduktase-Hemmwirkung). Soll heissen: das männliche Geschlechtshormon Testosteron kann nicht (oder nicht so gut) vom Körper in das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt werden. DHT kann eine Ursache von erblich bedingtem Haarausfall sein.
Die Wirksamkeit wird mit einer Zunahme der wachsenden Haare nach zwölf Wochen von 17% ganz ordentlich angegeben, jedenfalls ist es als medizinisch wirksam zu bezeichnen.
Wie alle Therapien muss auch dieses Haarausfallmittel dauerhaft angewendet werden. Stoppt man die Anwendung, fallen die zuvor gewonnen Haare leider schnell wieder aus.
Ansonsten wird es als insgesamt gut verträglich bezeichnet. Allerdings werden auch einige Nebenwirkungen von Alfatradiol bzw. so einer Östrogenbehandlung angegeben:
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Ödeme / Wassereinlagerungen im Kopf
- Schwellunge
- Gewichtszunahme
- Pigmentierung
- weibliche Genitalblutungen nach der Genitalpause.
Risiken der Behandlung mit Östrogenen
Laut Prof. Trüeb in seinem Buch “Hauptsache Haar” besteht das Risiko von Krebs in Folge von Östrogenbehandlungen und Hormonersatzbehandlungen. In einer Studie (Nurse´s health study) bei Frauen, die nach der Menopause Östrogene eingenommen haben, hat sich das Brustkrebsrisiko um etwa acht Prozent pro Jahr erhöht. In einer anderen Studie starben 14 Frauen von tausend Frauen an Eierstockkrebs. Das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken, ist damit um 50% höher.
So wie ich das verstanden habe, geht es bei diesen Studien aber um Östrogene, die eingenommen worden sind, und nicht wie bei Alfatradiol um Östrogene, die von aussen auf die Haut wirken. Andererseits gelangen die Hormone eben auch bei Alfatradiol in den Körper, nämlich durch die Haut (sonst würden sie ja nicht gegen Haarausfall wirken).
Produkte mit Alfatradiol
“Ell-Cranell alpha” ist wahrscheinlich das bekannteste Haarausfallmedikament mit Alfatradiol. Eine Alternative zu El-Cranell ist Pantostin. Pantostin enthält ebenso den Wirkstoff Alfatradiol.
Ich persönlich habe weder mit Ell-Cranell alpha noch mit Pantostin Erfahrungen gemacht, ich habe kein Mittel mit Alfatradiol ausprobiert. Das liegt auch daran, dass ich bei Hormonen immer ein wenig skeptisch bin. Ausserdem habe ich meinen Haarausfall zum Glück auch so mit Nahrungsergänzungen, also natürlichen Mitteln stoppen können.
Ich möchte auch nochmal betonen, dass das hier ein privater Blog ist und ich keine medizinischen Ratschläge geben kann und sicher auch nicht darf. Ich denke ich habe ordentlich recherchiert, mich lange mit dem Thema Haarausfall nicht zuletzt aufgrund eigener Erfahrungen beschäftigt. Aber ich bin kein Arzt oder Dermatologe.