Diffuser Haarausfall

diffuser Haarausfall

diffuser HaarausfallDiffuser Haarausfall (lat. alopecia diffusa) ist einer der drei Typen von Haarausfall:

  1. Diffuser Haarausfall (alopecia diffusa),
  2. Kreisrunder Haarausfall (alopecia areata), und
  3. Anlagebedingter Haarausfall (alopecia androgenetica).

Bei diffusem Haarausfall ist die gesamte Kopfpartie mehr oder weniger gleichmäßig von Haarverlust betroffen. Insgesamt dünnen die Haare immer mehr aus. Das Gute an diffusem Haarausfall ist, dass die Haarfollikel (die Einstülpungen in der Haut in denen die Haarwurzel sitzt) in der Regel intakt bleiben und so die Haare wieder nachwachsen können.

Telogener Haarausfall

Der diffuse Haarausfall wird nochmal unterschieden in “telogenen Haarausfall” und in “anagenen Haarausfall“. Von telogenem Haarausfall oder Telogen Effluvium (Effluvium = wegfliessen) spricht man, wenn sich sehr viel mehr Haarfollikel in der Ruhephase befinden als normal. Dann fällt das Haar beim Waschen oder Kämmen sehr leicht aus. Normalerweise befinden sich nur gut 10 Prozent der Haar in der telogenen Phase, der Ruhephase. Der Rest der Haare befindet sich normalerweise in der Wachstumsphase oder der Zwischenphase. Bei telogenem Haarausfall nimmt der Prozentsatz der Haare in der Telogenphase stark zu und beträgt über 20 Prozent.

Anagener Haarausfall

Bei anagenem Haarausfall fällt das Haar bereits im Wachstumsstadium (Anagenphase) aus. Auslöser von anagenem Haarausfall sind neben Bestrahlungen oder Chemotherapie auch Vergiftungen oder starker Nährstoffmangel.

Beide Formen von  diffusem Haarausfall werden meist nicht sofort nach einem auslösenden Ereignis bemerkt, sondern erst viele Wochen und Monate nach dem Ereignis. Dann aber ist das Schicksal vieler weiterer Haare bereits besiegelt. Die ist auch der Grund dafür, warum jeder Therapeut dazu rät, so früh wie möglich etwas gegen Haarausfall zu tun.

Ursachen für diffusen Haarausfall

Haarausfall diffusWie garnicht so selten in der Medizin, lassen sich auch bei diffusem Haarausfall die Ursachen nicht immer genau bestimmen.

Eisenmangel ist eine der häufigen Ursachen, wobei schon bei niedrigem Eisenspiegel (also laut Blutbild Einordnung noch kein Eisenmangel) ein diffuser Haarausfall zu beobachten ist. Insbesondere Frauen weisen häufig einen niedrigen Eisenspiegel auf oder haben tatsächlichen Eisenmangel (Anämie). Die Einnahme von Eisen als Nahrungsergänzung sollte daher immer erste und dauerhafte Reaktion sein, wenn man Haarausfall bei sich feststellt.

Zinkmangel ist ein weiterer Nährstoffmangel, der ganz oben auf der Liste der Haarausfall-verursachenden Nährstoffmängel steht. Zink ist ein Spurenelement, welches an sehr vielen Enzymbildungen beteiligt ist und ganz wichtig für das Immunsystem ist.

Zink und Eisen sollten übrigens immer gleichzeitig eingenommen werden, da sie sich gegenseitig benötigen und verbrauchen. Nimmt man beispielsweise nur Eisen ein, kann das zu einer Zink-Unterversorgung führen, weil zusätzlich Zink gebunden wird.

Kupfer und Selen sind zwei weitere Spurenelemente, die für gesundes Haarwachstum benötigt werden und deren Mangel zu Haarausfall und besonders diffusem Haarausfall führt.

Therapie von diffusem Haarausfall

Haarpflege Therapie diffuser HaarausfallDa ein großer Teil des diffusen Haarausfalls auf das Konto von Mangelerscheinungen geht, ist eine bewusste Ernährung und die gezielte Ergänzung wichtiger Haarnährstoffe die vielversprechendste Therapie. Hinzu kommt, dass bei der Bekämpfung der Ursachen des Haarausfalls durch die vermutlich fehlenden Spurenelemente, Vitamine und Aminosäuren auch das Auftreten anderer Mangelerscheinungen verhindert werden kann. Zu den üblichen Mangelerscheinungen gehören ein geschwächtes Immunsystem, trockene Haut, Konzentrationsstörungen, PMS (prämenstruelles Syndrom) oder Müdigkeit und Abgeschlagenheit.

Die wichtigsten Nährstoffe bei Haarausfall: Spurenelemente, Aminosäuren und Vitamine

Die wichtigsten Nährstoffe, wie sie übereinstimmend in verschiedenen Standard-Fachbüchern aufgeführt werden, habe ich hier vorgestellt:

  • Eisen
  • Zink
  • Selen
  • Aminosäuren L-Cystein und L-Methionin
  • Biotin
  • Hirsesamenextrakt

Es kann durchaus sein, dass bei gesunder Ernährung (viel Rohkost, Rindfleich oder Spinat für die Eisenversorgung, B-Vitamine) kein Nährstoffmangel im eigentlichen Sinne vorhanden ist. Trotzdem ist es Fakt, dass Haare besonders schnell auf nicht optimale Versorgung mit einzelnen Bausteinen reagieren, denn die Haare sind für den Körper nicht besonders wichtig. So wird das erste sein, was der Körper bei eingeschränkter Verfügbarkeit eines Spurenelementes wie Zink, Eisen oder Selen oder von schwefelhaltigen Aminosäuren macht: Haarwachstum verlangsamen und einstellen und diese Mikronährstoffe für andere Stellen im Körper aufsparen.

Da auch hochdosierte Nahrungsergänzungen für Haare keine Nebenwirkungen haben, kann man im Zweifel sich auf keinen Fall schaden.

Medikamentöse Therapie bei Diffusem Haarausfall

Medikamentös kann diffuser Haarausfall durch den Wirkstoff Minoxidil erfolgen. Aber auch hier muss das Medikament dauerhaft angewendet werden, nicht nur über einen begrenzten Zeitraum.

Prof. Trüeb zu diffusem Haarausfall

Im Schweizer Fernsehen kam diese Sendung mit einem Interview mit dem Dermatologen Prof. Dr. Trüeb zu diffusem Haarausfall, die ich empfehlen kann. Prof. Dr. Trüeb ist auch Autor des Buches “Hauptsache Haar”, welches viele wertvolle Informationen erhält. Detaillierte Informationen und Tipps zu den einzelnen Themen und oft auch auf Basis des Buches von Prof. Dr. Trüeb findet ihr auf meinem Blog:


Viel Spass beim Anschauen und seid so lieb und empfehlt meinen Blog auf facebook oder Twitter! 🙂 Danke!