Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)

androgenetische Alopezie, erblich bedingter Haarausfall

androgenetische Alopezie, erblich bedingter HaarausfallAndrogenetische Alopezie” sagt der Dermatologe in seiner Fachsprache, aber allgemein kennen wir es als “erblich bedingter Haarausfall. Erblich bedingter Haarausfall betrifft Frauen und Männer.

Jeder zweite Mann und jede fünfte Frau weist eine Veranlagung zum erblich bedingten Effluvium auf. Jeder vierte Mann im Alter von 25 Jahren weist schon Anzeichen dieses Haarausfalltyps auf. Bei Männern über 50 Jahren ist bereits jeder zweite Mann von zurückgehenden Haaren aufgrund erblicher Veranlagung betroffen, im höheren Alter sind es sogar 80% der Männer.

Auch Asiaten und Afrikaner kennen androgenetischen Haarausfall, bei ihnen ist er jedoch weitaus seltener.

Ursachen von erblich bedingtem Haarausfall

Drei Faktoren beeinflussen den erblich bedingten Haarausfall:

  1. Genetik
  2. Androgene
  3. Alter

Genetik soll heissen: die Gene der Person sind insofern fehlprogrammiert, als dass die Haarfollikel frühzeitig absterben und nicht erneuert werden. Sie weisen zudem eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Hormon DHT (Dihydroxytestosteron) auf.

Einzelheiten zur genetischen Vererbung sind unklar. Allerdings besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Kopfbehaarung bzw. erblich bedingtem Haarausfall des Vaters und des Sohnes.

Androgene bedeutet als Faktor, dass erblich bedingter Haarausfall von männlichen Hormonen abhängig ist. Allerdings gibt es hierzu zwei oft gehörte Irrtümer:

[box type=”alert” style=”rounded” border=”full”]Zwei Irrtümer über erblich bedingten Haarausfall:

1) Männer mit Glatze haben einen höheren Testosteronspiegel: Das gehört ins Reich der Märchen.Ein früher Haarausfall bei Männern hat nichts mit einem hohen Testosteronspiegel zu tun. Eine Glatze ist auch kein “sekundäres männliches Geschlechtsmerkmal”.

2) Viel Körperbehaarung bedeutet wenig Kopfhaare: Nein, auch der Zusammenhang ist wissenschaftlich nicht haltbar. Androgenetische Alopezie und Körperbehaarung stehen in keinem Zusammenhang, zumindest gibt es keine Studie, die den Zusammenhang hat feststellen können.

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Alter als Ursache für erblich bedingten Haarausfall bedeutet: Mit zunehmendem Alter steigt das Ausmaß an Haarausfall. Beim Mann beginnt der erblich bedingte Haarausfall schon nach der Pubertät. Bei der Frau beginnt androgenetische Alopezie ab dem Klimakterium, den Wechseljahren. Während der androgenetische Haarausfall beim Mann zu einer hohen Stirn und zu Geheimratsecken führt, ist bei der Frau meist ein sich erweiternder Scheitel zu finden.

Wie ist erblich bedingter Haarausfall zu erkennen?

Haarausfall beim Mann

Androgenetischer Haarausfall beim Mann tritt zunächst an der Stirn zu Tage. Dort haben nämich die Haarfollikel ein Drittel mehr sogenannter “Androgenrezeptoren”. Diese Rezeptoren machen das Haarfollikel auf DHT empfindlich und führen zu einer Verkürzung des Haarlebenszyklus bzw. verfrühten Absterben des Haarfollikels. Die Abgrenzung zum Bereich des Kopfhaares, der noch wächst, ist scharf. Im Endstadium hat der Mann eine Glatze.

Haarausfall bei der Frau

Haarausfall FrauBei der Frau erhöht sich der Androgenspiegel erst mit den Wechseljahren. Damit setzt auch erst im Alter von etwa vierzig bis fünfzig Jahren erblich bedingter Haarausfall bei Frauen ein. Die Androgene führen im Bereich des Mittelscheitels zu dünnerem Haar, verlangsamten Haarwachstum und Haarverlust. Es gibt keinen scharf begrenzen Bereich, sondern das Haar wird insgesamt lichter.

Therapie von erblich bedingtem Haarausfall

Eine Heilung im klassischen Sinne ist bei der androgenetischen Alopezie nicht möglich. Es handelt sich ja um eine genetische Störung. Wohl aber kann man die Auswirkungen der hormonellen “Angriffe auf die Haarwurzeln” unterdrücken und mit Hormonen direkt an der Haarwurzel behandeln. Eine der bekanntesten Haarausfallmittel bei erblich bekanntem Haarausfall ist Regaine mit dem Wirkstoff Minoxidil.

Erblich bedingter Haarausfall kann auch kombiniert mit diffusem Haarausfall auftreten, der ernährungsbedingt oder krankheitsbedingt ist. Dann verstärken sich allgemeinee, genetisch bedingte Tendenzen.